Feuerräderlauf

Feuerräder schon seit 1000 Jahren

Feurige Räder am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond haben ihren Ursprung - ebenso wie die Osterfeuer - im heidnisch-germanischem Sonnenkult.

Das Feuerrad weckte als Sinnbild der Sonnenscheibe Erwartungen auf den kommenden Frühling.

Das Licht der brennenden Räder steht für den Sieg über die Dunkelheit des Winters.

Feuerräder sind seit 1000 Jahren als Tradition belegt. Sie haben sich vor allem in Norddeutschland, im Harz und im österreichischen Alpengebiet erhalten.

Eine der bekanntesten Veranstaltungen ist der Feuerräderlauf im nordhessischen Günsterode.

In alter Zeit waren es hölzerne Wagenräder, die mit Stroh ausgestopft und einen Hang hinab gerollt wurden. Wenn die Feuerräder gut am Fuße des Hanges angekommen waren, wurde dies als Zeichen gedeutet, dass ein gutes Erntejahr bevor stand.

Die Feuerräder in Günsterode

Der alte Brauch wurde von Günsteröder Bergleuten, die ihr Geld unter Tage in Westfalen verdienten, erstmals 1895 in ihr nordhessisches Heimatdorf gebracht. Seit dieser Zeit wurde die Tradition von der Dorfjugend ununterbrochen erhalten. Seit 1992 kümmert sich der Günsteröder Brauchtumsverein darum, dass das Dorf-Erbe weitergeführt wird.

Das Publikum kann bei Einbruch der Dunkelheit verfolgen, wie drei große, mit Stroh gefüllte Gitterräder angezündet werden und vom Kehrenbacher Berg aus brennend zu Tal rollen.

Dabei ziehen die Räder einen mächtigen Feuerschweif hinter sich her.

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